Suggestionswaffen
“Lügendes Buch” und “Wahrendes Internet”
“Lügendes Buch” und “Wahrendes Internet”
Das Buch und das Internet sind zwei völlig gegensätzliche Medien! Das Buch lügt in letzter Instanz und das Internet sagt
in letzter Instanz immer die Wahrheit.
Wie das?
Jedes Buch ist als “Zauberbuch” suggestiv aufgebaut. Wir betrachten und lesen den Einband. Wir schlagen um und
betrachten und lesen die zweite Seite usw. Zwischen den Seiten verknüpfen wir die Aussagen assoziativ. Ob sie nun
zusammengehören oder nicht. Es ist wie bei einem Film, wo einzelne Bilder in der Bewegung eine suggestive Geschichte
erzählen. Im Film muß zwischen jedem einzelnen Bild ein “Black” erzeugt werden. Das Umblättern der Seiten bei einem
Buch entspricht diesem “Black” beim Film.
Das Internet hat einzig und allein Seiten wie eine Schriftrolle! Es kann nicht umgeblättert, aber die Seiten können endlos
lang geschrieben werden. Das ist der Unterschied! Es gibt kein lügenhaftes Umblättern, welches teuflisch
Versprechungen parat hält. Die Gedanken des Schreibers werden uns theatral von diesen “Zauberbüchern”
kommuniziert. Ähnlich dem Vorgang auf der Bühne, wenn in einem Bauernschwank z.B. ein junger und ein alter Mann
die Bühne betreten, und wir wissen, daß es sich dabei um Vater und Sohn handelt, obwohl niemand diese Worte
ausgesprochen hat. Dennoch “stehen” sie im Raum. Bei allen Büchern “stehen” die Worte ebenso im Raum, nur ist der
Raum diesmal mit dem Fluidum zwischen Oberfläche von Bücherseiten und unseren Augen, besser unserem Gehirn
gegeben.